The-Kingfishers

Angeln in Hamburg und Umgebung

Angelurlaub 2017

Daniel und ich wollten unbedingt mal wieder einen Angelurlaub machen. Dieses Mal stand der Hecht in unserem Fokus. Da sich Daniel vor kurzem ein größeres Boot als meines gekauft hatte, konnten wir uns nach ganz anderen Angelrevieren umschauen. Es sollte ins Brackwasser gehen, direkt nach der Schonzeit, flaches Angeln in durchschnittlich 1,5m bis 2m tiefen Wasser. Dementsprechend haben wir uns auf ein tolles Jerkbaitfischen und Angeln mit flachlaufenden Gummis gefreut. Doch schon am ersten Tag stellten wir fest, dass die Angelei ganz anders als geplant funktionierte.

Aber fangen wir von vorne an. Mit voll gepacktem Auto und gut gelaunt ging es los. Die Fahrt war unspektakulär und wir holten uns nach Ankunft im Ort auch gleich den Schlüssel für unsere Hütte ab.



Wir hatten uns eine kleine Hütte gemietet und unsere Angelzeug gleich ausgebreitet.



Da wir am noch zwei Tage hatten, bevor die Schonzeit aufhörte, probierten wir es gleich am nächsten Tag auf Meerforelle. Die Slipanlage war wirklich top und das Slippen des Bootes war wirklich kein Problem.
Wir hatten super Wetter und fuhren den Meerforellen entgegen.



Die Kulisse war einfach atemberaubend. Wir hatten einige Nachläufer aber insgesamt war es nicht leicht. Dank des installierten Bugmotors konnten wir perfekt Stück für Stück die Spots befischen. Wir haben fast wie immer mit Hardbaits gefischt und wie die Irren getwitcht. So konnte auch jeder von uns eine Meerforelle fangen. Dabei war der beste Spot dort, wo sich das klare Wasser mit dem trüben gemischt hat. Die Meerforellen waren nicht groß und durften auch daher wieder in ihr Element zurück. Weil es mit den Mefos nicht so lief, probierten wir es mal weiter draussen im Tiefen auf Dorsch. Leider war dort nur die Kinderstube zu Hause.

Am nächsten Tag probierten wir es noch einmal auf Mefos, doch diesmal blieben jegliche Kontakte aus, es fehlte auch der trübe Bereich und das Wasser war glasklar geworden. Voller Spannung konnten wir kaum den nächsten Tag erwarten und packten unsere Sachen für die Hechte.




Zwei Tage im Haus und schon brach das Angelchaos aus. Aber so ist das nunmal, überall steht Angelzeug rum und es werden noch mal alle Systeme überprüft. Wir starteten am nächsten Tag ziemlich früh. Dennoch waren wir nicht die Einzigen vor Ort und wir mussten sogar an der Slippe warten, bis wir dran waren. Das hätten wir nicht unbedingt gedacht, zumal es mitten in der Woche war. Mit den Jerkbaits im Anschlag ging es dann raus aufs Wasser. Wir sahen zwei Hechte im Flachen, die sobald wir sie gesehen haben auch schon wieder weg waren. Wir bekamen keine Kontakte und suchten das Wasser ab. Es schien, so als ob auch die anderen Boote so ihre Probleme hatten den Fisch zu finden bzw. rauszufinden wie die Hechte momentan ticken.  Nach 1-2 Stunden probierte Daniel einen kleineren Twitchbait aus und machte den ersten Wurf. BÄM Biss! Der Fisch blieb leider nicht hängen. Ich wechselte sofort meinen Köder zu einem 11cm geräuschlosen Twitchbait und begann agressiv zu twitchen. Ich glaube, es war mein erster oder zweiter Wurf und es hing der erste Fisch!



Anscheinend hatten wir genau den Nerv der Hechte getroffen. Kleinere wild getwitchte Köder. So ging es dann auch echt gut weiter. Nachläufer und teilweise brutale Bisse sorgten für gute Stimmung an Bord. Das Wetter versuchte uns die Sache zu vermiesen, es gelang ihm aber trotz Dauerregen nicht.



Und so landeten ein paar schöne Fische im Boot. Der richtige Brocken war nicht dabei aber es hat eine Menge Spaß gemacht.







Die meisten Fische haben wir im Wasser abgehakt und nicht fotografiert, irgendwie sieht das ja dann immer gleich aus. Am Nachmittag ließen die Bisse nach und es kam immer mehr Wind und Regen von oben auf uns herab. Wir fuhren Richtung Hafeneinfahrt und wollten es mal in der tieferen 6m Rinne probieren. Ich dachte: „Probier ich es mal mit einen kleinen Gummi mit 20g Kopf. Der läßt sich schnell führen, darauf stehen ja die Hechte momentan. Wenn ich Glück habe, fange ich vielleicht noch einen Barsch.“
Beim ersten Wurf bekam ich gleich einen harten Biss, beim zweiten Wurf hing der erste Fisch. Und was ab da passierte ist schlecht zu beschreiben. Wir verankerten uns und trieben immer weiter in Richtung Hafen. Und es knallte gefühlt alle 5min. Einfach der Wahnsinn!





So endete der Tag zwar mit schlechtem Wetter aber mit sagenhaften 33 Fischen auf unseren Zähler. Der Durchschnitt lag zwischen 70-75cm, was völlig in Ordnung ist. Der Größte war glaub ich 84cm. Die Fische waren super gezeichnet, in guter Konstitution und lieferten tolle Kämpfe ab. Als wir an der Slippe angekommen sind, habe wir gehört, dass es bei allen anderen ziemlich mies war. Ein einziges Boot hat wohl 4 Fische gefangen, die anderen 8-12 Boote blieben ohne Fisch. Das fanden wir echt krass. Wir haben noch nie so deutlich gesehen, wie die Ködergröße und Köderführung derart das Beißverhalten der Hechte beeinflusst haben.



Die nächsten Tage liefen ähnlich ab, nur mit nicht ganz so viel Fisch. Das Wetter wurde besser und die Sonne kam raus. Von anfänglichen 16°C Wassertemperatur waren es am Ende 18-19. Durch das sonnige warme Wetter wurden die Fische vorsichtiger. Wir sprachen mit Einheimischen und die meinten auch, dass Regen und Sturm das beste Wetter für Hechte wären. Deswegen haben wir wahrscheinlich am ersten Tag am besten gefangen.  Naja, wir machten das Beste draus und wurden immer wieder mit Fischen belohnt. Wir erkundeten neue Stellen und fuhren auch mal weite Strecken, um den Fisch zu suchen. Gefunden hatten wir die Hechte auch. Das Wasser war zum Teil glasklar und man sah die Hechte im flachen Wasser liegen. Nur wollten sie auf keinen unserer Köder beißen. Wenn wir einen Hecht angeworfen haben und der Köder in Sichtweite des Hechtes kam, schwam dieser mit einen kräftigen Stoß einfach davon. Wir probierten wirklich viele verschiedene Köder und Führungen aus, doch es ließ sich kein Hecht darauf ein. Wir haben unglaublich viele Fische gesehen, die nicht reagiert haben und so entschlossen wir uns einfach mal eine Pause zu machen und die Nachmittag-Abendstimmung abzuwarten. Vielleicht haben die Hechte später mehr Bock. So war es dann an einem Tag auch, allerdings blieb es nur bei einem Nachläufer und einer Fehlattacke bei mir.

An den üblichen Stellen bissen die Hecht nach wie vor auf unsere kleinen Gummis. Wirklich brutale Bisse! In dem Gewässer herrscht reines Catch&Release, was man wirklich deutlich merkt. Auch wenn es Tage gibt, die zäh sind, Fisch bekommt man immer.  Und wenn es dann mal eine Beissphase gibt, kann man einen Spot gleich mehrere Fische fangen. Es war wirklich ein schöne Zeit, unser größter Fisch war 87cm. Wobei ich einen richtig guten verloren habe, weil der Haken einfach gebrochen ist. :-( Aber das man Fische verliert, gehört einfach dazu. Wir sind zu zweit in 4 Tagen auf insgesamt 77 Hechte gekommen. Würde man die Nachläufer und die verlorenen Fische dazu zählen wären wir bestimmt dreistellig geworden. Also ein absoluter Wahnsinn, soviel Hechte fange ich sonst nicht mal in einem Jahr. Die Erlebnisse waren wirklich einzigartige, ich habe noch nie soviele Fische einfach nur gesehen. Wir werden das definitiv wiederholen.



Einen Barsch gab es für mich. Leider waren die Barsche nicht da und wir erwischten keine weiteren. Uns hat auch ein Einheimischer berichtet, dass die Barschpopulation einen Virus hat. Dadurch, dass die Barsche sich untereinander so vermehrt haben, rafft der Virus gleich den ganzen Stamm dahin. Wir haben auch ein paar tote Barsche herumtreiben sehen. Davon war einer 47cm, echt schade aber so reguliert sich die Natur wohl auch mal von alleine.























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