The-Kingfishers

Angeln in Hamburg und Umgebung

Auswirkung zu heißer Sommer und Umgang mit den Susebekteichen (Regenauffangbecken) seit 2003

Wie es zu dem Thema kam:

Ich bin damals mit meiner Familie nach Hummelsbüttel gezogen und begann dort in der Zeit mit dem Angeln. Die Susebekteiche in Hummelsbüttel waren damals mein Hausgewässer an denen ich sehr oft war und meine ersten Angelerfahrungen in Hamburg sammelte. Ich fing dort Hechte, Barsche, Rotaugen, Brassen, Gründlinge und sogar Schleie. Damals waren die beiden Regenauffangbecken schöne und auch fischreiche Teiche. Sie stehen aber auch quasi für viele Regenauffangbecken in Hamburg und deren Zustand. Und als es 2002/2003 zu einem sehr heißen Sommer kam und die Pegel sanken, habe ich einfach zu dokumentarischen Zwecken Fotos gemacht und etwas dazu geschrieben. Ich habe damals einige freie Gewässer in Hamburg beangelt oder abgecheckt. Und bei vielen ist ein ähnliches Bild zu sehen. Ich wollte einfach ein bisschen darauf aufmerksam machen.

Tja, was soll ich sagen. Irgendwann zog ich aus Hummelbüttel weg und habe dieses kleine Projekt von mir einfach aufgegeben. Meine Eltern wohnen immer noch in Hummelsbüttel und von daher war ich in der Vergangenheit auch immer mal wieder an den Susebekteichen und konnte deren Entwicklung immer noch mitverfolgen. Aber machte keine Fotos. Irgendwann zwischen 2012 und 2015 (keine Ahnung) wurde der eine Teich wohl angeblich ausgebaggert. Die Verlandung beim Zufluss des einen Teiches wurde somit entfernt, nur leider wurde anscheinend keine weitere Anpassung der Abflüsse gemacht.

2003

Und hier beginnt die kleine Geschichte 😉

2002/2003 gab es einen recht heißen Sommer und es hat wenig geregnet. Dadurch bildete sich als Erstes eine Landzunge beim Zufluss. Es entstanden große Pegelschwankungen, die es die Jahre vorher so nicht gegeben hatte. Einerseits kann es begonnen haben mit dem trockenen Sommer aber es werden wohl mehrere unbekannte Faktoren eine Rolle spielen. Meine Vermutung ist, dass die Zu- und Abflüsse nicht korrekt eingestellt oder nicht mehr richtig funktionierten.

Hier sieht man bei dem oberen Susebekteich, dass sich auf der gebildeten Landzunge ein üppiger Bewuchs eingestellt hat. Durch den Regen im Herbst hat der Teich fast wieder seinen normalen Pegel erreicht.
Einige Monate später im Winter ist der Pegel wieder weiter unten. Dies betrifft aber nur den oberen Teich mit dem Zufluss. Evtl. ist der Abfluss defekt und es fließt zu viel Wasser ab. Allerdings hat der untere noch seinen normalen Pegel.
Auf den folgende Bilder aus dem Herbst 2003 sieht man deutlich den niedrigen Pegel am Hummelsee der weiter nördlich liegt. Ich bin echt mal gespannt, wie lange es dauert, bis dort wieder der alte Pegel erreicht wird.
Oder ob der Pegel so bleibt, dann bin ich gespannt, was mit den Flächen passiert, die jetzt Überwasser liegen und wie sich das auf die Pflanzen auswirken wird. Und auf die Fische auswirkt. Es waren bis so Flach wurde immer die Laichplätze der Hecht und Barsche gewesen. Das konnte ich im Frühjahr immer beobachten.

15.5.2004

Inzwischen haben sich die meißten Gewässer wieder erholt. Durch den vielen Regen und Schnee im Winter scheinen die Pegel sich verbessert zu haben, jedenfalls beim Müllberg, den Susebekteichen, Raakmoor und noch ein paar anderen Gewässern ist das so. Das freud uns natürlich.

Blick von der Schleuse des südlicheren Teiches in Richtung Zufluss.
So sah damals der Uferbereich aus. Man konnte im Frühjahr die Weißfische beobachten wie sie zwischen dem ins Wasser ragenden Gräsern abgelaicht haben.
Blick vom südlichen Teiches Richtung Abfluss.
Ein kleiner Bach ist zwischen den Teichen. Selbst Seerosen und andere Unterwasserpflanzen haben sich dort angesiedelt.
Im kleinen Bach der zwischen den Teichen fließt konnten wir im Sommer schon Hechte, Rotaugen und Gründlinge fangen.
Der nördliche Teiche, blick von dem Abfluss. Im gut gefüllten Zustand.
Hier konnte man immer einen guten Fang zwischen den Seerosen machen.
Blick in Richtung des Zuflusses.
Eine tote Schleie wurde damals beim Rundgang von mir entdeckt.
Beim Zufluss des nördlichen Teiches. Man sieht deutlich wie der normal Pegel des Teiches eigentlich aussieht.
Im Sommer 2004 konnte man beim ersten Teich noch gut beim Abfluss angeln obwohl der Pegel wieder gesunken ist.
Hier sieht man nochmal im Hintergrund das der Pegel immer noch unter dem normal stand war.Schön zu sehen an der Mauer.

2005

Der kleine Susebekteich scheint sich nicht wieder „erholt“ zu haben. Der Wasserpegel ist sehr niedrig und scheint auch weiter zu sinken. Es hat beim Zufluss ein regelrechtes Trockengebiet gebildet. Leider habe ich nur das eine Fotos aus dem Jahr gefunden.


27.03.2006

Es passiert manchmal im Jahr, durch zuviel Regen oder Schmelzwasser werden die Susebekteiche überflutet. Diesmal konnte ich das ganze auf der Kamera festhalten. So eine Überflutung, die glaub ich garnicht so schlecht für die Teiche ist,da die Durchspülung einen reinigenden Effekt hat. Der eine Teich der sonst auch mehr Wasser hat ist bis über den Weg überflutet. Beim andere Teich dagegen ist der Pegel nur leicht gestiegen und noch nicht mal zu seinen „normal“ Stand. Das heißt aus dem einen Teich fließt mehr Wasser ab, als zu, trotz dem Hochwasser. Und bei dem anderen fließt das Wasser „zu“ langsam ab. Der Pegel beruhigt sich häufig noch am selben oder spätestens am nächsten Tag.


Januar 2006

Das Trockengebiet welches sich bei dem einen der Teiche gebildet hat, entwickelt sich zu einer dicken und gut bewachsender Landzunge. Das Trockengebiet würde auch den Anstieg zum Normalpegel des Teiches locker überstehen.


Beim Zulauf hat sich eine Loch gebildet. Es wird sich herausstellen, wie sich der Teich diesen Sommer halten wird und ob man evtl. die Weißfische im nur sehr flachen Wasser ablaichen sieht. Dadurch, dass sich wenig Wasser im Teich befindet müssen die Fische dicht auf dicht stehen. Ich schätze aber auch, dass wenige der Fische, in den zweiten der Teiche abwandert oder zufällig durch die Schleuse gelangen. Es handelt sich aber schätzungweise nur um kleinere Fische. Alle anderen Fische müssen dicht auf dicht stehen. Ob der Teich im Sommer umkipt würde ich nicht ausschließen. Bei den Susebekteichen wurden Januar 2006 viele Bäume und Sträucher gekürtzt bzw. gefällt. Dadurch gibt es nun mehr Angestellen (bzw. weniger Schutz für Fische und Vögel).

August 2007

Damals habe ich mich mit Karsten getroffen und war nocheinmal an den Teichen Stippen. Wir standen am Zufluss wo wir die tiefste Stelle des Teiches und zugleich die mit dem meisten Sauerstoff vermuteten.

Ganz schön wenig Wasser.
Wegen der starken Verlandung konnten wir direkt unterhalb des Zuflusses angeln.
Die Ausbeute war nicht schlecht.
Hier sieht man was für schöne Fische es 2007 noch in den Teichen gab.
Auch die Rotaugen waren zahlreich und in guten größen vorhanden.


12.08.2008

Extreme wenig Wasser! Aus dem oberen Teich läuft mehr Wasser ab als nachkommt.

Ich bin mal wieder an den Susebekteichen vorbei gefahren. Ich war länger nicht mehr dort und war mal wieder geschockt als ich am Teich ankahm. Der Pegel ist weiter gesunken und der Teich verlandet rapide. Ich schätze wenn es dieses Jahr noch einmal richtig heiß wird, dann kippt der See um. Die Fische standen dicht gedrängt in der mitte des Teichs. Es scheint als würde das Wasser zu schnell abfließen. Es es ist halt nur ein Regenrückhaltebecken und es scheint sich keiner darum zukümmern. Was schade ist, denn es ist kleiner Lebensraum für Fischen, Pflanzen Vögeln, ect… Ich habe dort sogar schonmal einen Eisvogel gesehen.
Der Teich ist bis zur hälfte verlandet oder ist einfach nur ein paar Zentimeter tief. Ein trauriger Anblick.

Rotaugen und Brassen stehen dicht auf dicht.
Da wo der Einkaufswagen liegt, habe ich eigentlich immer meine Köderfische gefangen.

3.05.2008

Ein neues Brett scheint wieder in die Schleuse eingesetzt worden zu sein. Die Pegel sind deutlich gestiegen. Allerdings haben sie noch langen nicht den alten Pegel stand erreicht.

Hier sieht man an der Mauer deutlich wieviel Wasser eigentlich fehlt.

22.06.2008

Gegen verstopfung der Schleusen wurden Gitter installiert. Anscheinend wurde noch mehr gemacht. Denn die Pegel beider Teiche sind sehr niedrig. Die Teiche fangen weiter an zu verlanden.

Das neue Gitter und die Einstellung am Zu- und ablauf wurden verändert. An der Mauer vom Ablauf sieht man noch wie früher einmal der Wasserstand gewesen war. Es fehlt mindestens 1m. Was bei dem sowieso schon flachen Gewässer extreme ungünstig ist.


Dramatisch wieviel Wasser fehlt.

2022

Susebekteiche

April 2022

Der obere Teich hält sich so einiger maßen hat aber nach über einen Jahrzehnt immer noch einen viel zu niedrigen Pegel. Der untere Teich ist eine Katastrophe. Das Wasser fließt glaub ich viel zu schnell ab. Die Verlandung ist extreme und der Teich ist kaum wieder zu erkennen. Wo ich damals als ich klein war noch geangelt hab ist einfach kein Wasser mehr. Weißfische und kleine Hecht sind noch drin aber ich glaube der untere Teich ist nicht tiefer als 40cm. Man hat aber auch so gut wie keinen freien Blick mehr auf das Gewässer. Es ist nur eine Frage der Zeit bis dort gar kein leben mehr ist. Wenn ich überlege wie ich damals als kleiner Junge dort meine ersten Angelerfahrungen gesammelt habe. (Leider gibts von damals keine Bilder)

In beiden Teichen gab es mal wirklich schöne Fische. Auch nicht die aller kleinsten. Hecht bis 80 cm konnte ich dort fangen. Rotaugen,Rofedern, Brassen und sogar Schleien waren drin. Ich weiß noch genau wie ich meine erste ordentlich Brasse dort gefangen habe. Ich konnte genau sehen wie sich die Brassen durch die Seerosen drängten und die Blätter wegschoben. Wasserreiher und sogar Eisvögel konnte ich dort beobachten. Im kleinen Verbindungsgraben haben wir auch mal gekeschert, neben Rotaugen gab es dort sogar Gründlinge.

Blick von der Schleuse des südlichen Teiches (April 2022)

Es ist wirklich eine Schande das diese Regenauffangbecken von der Stadt wirklich nur als Regenauffangbecken gesehen werden und nicht als ernstzunehmendes Biotop. Jedenfalls ist das mein Eindruck. Möglichst wenig in die Natur einzugreifen, den Ansatz kann ich ja auch irgendwo verstehen. Aber bei so kleinen Teichen wo das absinken des Pegels um über 1m einfach drastische Folgen hat, macht einfach keinen Sinn. Durch das nicht eingreifen und „kümmern“ sind die beiden Teiche ein Schatten ihrer selbst und haben in der Artenvielfalt extrem abgenommen. Und das fast alles nur weil die Abläufe evtl. nicht richtig eingestellt sind.

Kaum vorstellbar das ich vor 20 Jahren direkt an der Schleuse meine erste Schleie gefangen habe.
Der Teich ist nicht wiederzuerkennen, wilder Bewuchs am kompletten Ufer.
Der fast einzige Blick den man noch aufs Wasser hat.
Das Ufer ist mit Büschen und Bäumen zugewachsen.
Der Zufluss des südlichen Teiches ist komplett zugewuchert. Blick richtung Teich.

Leider habe ich keine Bilder vom nördlichen Teich gemacht. Dort sieht es zum Glück nicht ganz so dramatisch mehr aus. Ein Update folgt!

Der Hummelsee hat sich auch nicht wirklich erholt. Schade schade!

Hummelsee 2004
Hummelsee 2021 Man sieht den deutlichen unterschied auf den Bildern deutlich. Was einst ein großer Flachwasserbereich und Laichplatz der Fische war, ist einfach ein große Sandbank geworden.

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