The-Kingfishers

Angeln in Hamburg und Umgebung

Schwedens verrückteste Angelgeschichten

Da meine Famillie ein kleines Haus in Schweden hat und da jawohl die meisten wissen, wie toll man in Schweden Angeln kann, habe ich meinen Freund Fynn gefragt ob er nicht Lust hätte, mit mir 4 Wochen nach Schweden zu fahren. Wie erwartet, sagte er ja. Also ging es in den Sommerferien 2002 los. Nach langer Fahrt mit Fahrrädern undAnhänger durch Dänemark, kamen wir endlich zu dem kleinen Häuschen, das in einer kleinen Siedlung liegt am Rande eines Waldes. Das wichtigste und schönste ist aber, dass in der Nähe ein schöner großer See ist. Der See ist 6 km lang und 2 km breit, rundherrum liegen Berge und Wälder.Die tiefste Stelle ist 10 m tief. In dem See gibt es Hechte, Zander, Barsche, Aale und sogar Forellen. Natürlich gibt es auch jeglichen Weißfisch.
Angekommen, ausgepackt, Angeln gegangen.Also runter zum See und mit einem günstig geliehenden Boot rausgefahren. Da ich schon seit längeren den See kenne, weiß ich, wie man dort große Barsche und Rotaugen fangen kann. Direkt vorm Schilf mit Wurm oder kleinen 5 cm langen Barschen, die überall im Schilf stehen. Wir ankerten also vor dem Schilf und warfen unsere Posen aus. Wir fingen leider nicht vie,l nur ein großes Rotauge. Aber wir gaben nicht auf und fuhren in den nächsten Tagen jeden Tag hinaus. Und die Mühe machte sich bezahlt. Uns gingen dicke Barsche und Rotaugen an den Haken. Man warf aus und zwei Sekunden später war die Pose schon weg. Es ging Schlag auf Schlag. An einem Tag fingen wir knapp 16 Barsche und 12 Rotaugen. Das Verrückteste war dabei, als Fynn einen dicken Barsch gefangen und ausgenommen hatte, beugte er sich nochmal über Bord, um den Fisch zu waschen. Ich sah nicht genau was er da machte, er drehte sich wieder um. Er sah ein bischen geschockt aus. Ich fragte nur was los wäre und wo überhaut der Fisch sei. Er stammelte nur, dass er als er den Fisch ins Wasser hielt, mit einem Satz der Fisch in die Tiefe schwam. Ich guckte ihn verdaddert an. Wir suchten das Wasser ab, ob der Barsch wieder auftauchte. Doch nichts passierte, der größte Barsch von allen war weg und das mit lehren Bauch. Das Barschangeln war aber auf die Dauer nicht so spannend, schließlich wollten wir die ganz Großen fangen. Deshalb blinkerten wir nebenbei ein bißchen. Wir fingen drei Hechte, aber nur kleine, die wir wieder zurücksetzten. Um uns genauer zu erkunden wie wir die dicken Hechte und Zander fangen könntn, fuhren wir am nächsten Tag zum nächstgelegenden Angelladen. Dort erklärte man uns, dass man ab acht Uhr abends bis zwei Uhr morgens mit Woblern schleppen sollte und zwar in zehn Meter Entfernung des Ufers. Da es dort vier bis fünf Meter tief sei und gegen Abend die Zander zum Fressen aus der Tiefe kommen. Er gab uns noch eine Tiefenkarte mit. Fynn kaufte sich noch einen Wobbler. Ich kaufte mir nichts, da ich schon einen Deep Running Wobbler hatte.
Also ging es gleich am Abend los. Wir fuhren genau die Tiefen ab und schleppten unsere Wobbler knapp über dem Boden. Ich benutze einen Wobbler, der genau wie ein Barsch aussah. Fynn benutze seinen knallgelb gestreiften neuen Wobbler. Als wir gerade umgedreht hatten und die eine Seite des Sees zurückfuhren, ruckte es in Fynns Angel. Fynn schrie nur „Ich hab einen!“ Sein erster Zander in seinen Leben. 52 cm, Fynn sprang vor Freude im Boot herum und umarmte mich. Das Grinsen war so breit ,das es bei seinen Ohren ankam. Ich beglückwünschte ihn und wir fuhren weiter. Ich war narürlich ein bißchen neidisch, da ich noch nie einen Zander gefangen habe und fast jedes Jahr nach Schweden fahre, seit ich klein war. Und so ging es auch in den nächsten Tagen weiter. Fynn fing einen Zander nach dem anderen und alle mit dem gelben Wobler. Wo dagegen ich leer ausblieb. Nach dem fünften Zander von Fynn war ich schon ziehmlich genervt und meinte, dass das nur an dem Wobbler läge. Großzügig wie Fynn ist, gab er mir den Wobbler und meinte „Hier probier du mal.“ Ich warf aus und fünfzehn Sekunden später zuckte meine Angel. Ein Zander. Ich konnte es nicht fassen. Tja und von dem Tag an nannten wir den Wobler nur den „Zander-Killer“.
Die Zander waren so gierig auf das Ding, dass sogar ein 12 cm großer Zander auf den 8 cm großen Wobler biß. Aber nicht nur Zander bissen, nein auch ein großer Hecht bis auf den Wobbler. Es war ein Mordsbrocken und Fynn pumpte ihn bis zum Boot hoch, ich versuchte ihn zu keschern. Doch der Kescher war nicht groß genug. Ich versuchte unter den Fisch zu kommen. Doch es gelang mir nicht den Fisch längs in den Kescher zu bekommen.Der Hecht war zu groß und zu schwer mindestens 90 cm groß! Als ich dachte, der Hecht würde jetzt in den Kescher flutschen, hob ich den Kescher aus dem Wassser. Doch der Hecht lag auf dem Kescher, mit einen großen Satz und einem riesigen Platschen, riss er sich los und verschwand wieder in den Tiefen des Sees. Wir saßen noch einige Sekunden völlig geschockt da, um zu verarbeiten, was da gerade passiert ist. Aber schließlich machten wir uns nichts drauß. Genug Zander zum Essen hatten wir genug, frei hätten wir den Hecht sowieso gelassen. Nach den vielen Zander und Hechten wollten wir auf Aal angeln. Wir hatten von anderen Anglern gehört, dass es hier armdicke Aale geben sollte. Wir deckten uns also mit Wurm ein und fuhren nachts auf den See raus. Es war stockdunkel als wir ankerten. Gemütlich schaukelte das Boot in den Wellen.
Wir warfen jeder seine 2 Ruten aus, die gut mit Wurm oder mit kleinen Köderfischen bestückt waren. Die Zeit verging und wir machten uns es im Boot gemütlich. Das Wasser war noch warm und wir legten uns ins Boot, das von unten gewärmt wurde. Kochten uns eine Suppe mit dem mitgebrachten Campingkocher und machten Späße. Als plötzlich meine kleinste Angel anfing wie wild zu zucken und die kleine Aalglocke am Bimmeln war, haute ich an und kurbelte hektisch ein. Ich war so aufgeregt, dass ich alles falsch gemacht habe. Ich hatte total vergessen, dass ich nur 0.18 mm Schnurr hatte und eine 1,70 m große Angel. Ich schrie nur „Man ist der schwer!“ Fynn leuchtete mit der Lampe das Wasser ab. Nach kurzer Zeit sah man ein großes dunkles Etwas an der Oberfläche. Jedenfalls war es kein Aal. Ich war immer noch hektisch am Kurbeln, doch plötzlich lies der Druck nach und ich spürte mit einem mal keinen Widerstand. Der Fisch war weg, die Schnur durchgebissen.. Mein Herz raste. Ich kurbelte langsam ein. Alles futsch, die gesammte Montage. Und dann mußte sich Fynn eine ganze Zeit lang mein Gemeckere anhören. Ich war sauer auf mich, warum habe ich so hektisch reagiert und so schnell eingeholt. Das war bestimmt ein 70-iger Zander, wenn nicht größer. Hätte ich doch vorsichtiger gedrillt und ein stärkeres Vorfach genommen. Ich rege mich heute immer noch darüber auf. Als ich mich schließlich beruhigt hatte, konzentrierten wir uns wieder aufs Angeln. Doch es biss nichts mehr. Wir machten es uns schließlich im Boot gemütlich und quetschten uns so ins Boot, dass wir schlafen konnten. Einige Stunden später machten wir uns auf den Heimweg, wegen Ungemütlichlkeit und der negativen Beisslaune der Fische.
In den darauf folgenden Tagen waren wir natürlich mit dem Zander- Killer unterwegs und fingen unsere Zander. Doch wir wollten auch mal woanders Angeln, also machten wir uns mal wieder auf den Weg zum Angelladen und kauften noch ein bißchen ein. Da direkt ein Fluss durch die kleine Stadt floß, nahmen wir natürlich unsere Spinnruten mit. Angekommen war ich nicht so überzeugt. Ich mag nicht so gerne mitten in einer Stadt stehen und angeln. Der Fluss war 15 m breit und floss nicht schnell, aber kräftig. Fynn montierte seine Angel mit einem kleinen 5 g Abu Garcia Atom Blinker. Ich setzte mich hin und rief nur. Ich fang an zu Angeln .,wenn du einen fängst. Nach 1 min hörte ich ihn rufen: „Ich hab einen!!“ Ich sagte nur jaja verarschen kann ich mich selber. Doch dann sah ich, dass er es ernst meinte. Ich rannte zu ihm und sah nur, dass seine Angel zu einem Halbmond gebogen war. Seine Bremse kreischte und man sah den riesigen Hecht in einem halb im Wasser liegenden Baum schwimmen. „Scheisse“ die Schnurr war schlaff. Fynn hing fest, doch plözlich nach 20 sek. kam der Hecht heraus und es konnte weiter gehen. Nach weiteren 6 min war der Hecht gelandet und es war eine dicke Hechtdame von 75-80 cm. Fynn grinste mich an und sagte nur:“ Na, angelst du jetzt auch mit“ Und eher zu Ende gesprochen hatte, hatte ich schon ausgeworfen. Fynn ließ den Hecht frei und wir angelten gemeinsam weiter. Doch leider war der Hecht der einzige fang an diesem Tag. Ein zwei Tage später ginge es dann auch schon wieder nach Hause. Glücklich und voller Fisch im Bauch.

Weiter Beitrag

Zurück Beitrag

© 2024 The-Kingfishers

Impressum