The-Kingfishers

Angeln in Hamburg und Umgebung

Kingfishers goes Sweden 2008

Endlich war es soweit, nach langer Planung und Vorbereitung ging es für Tobi, Fynn und mich endlich los nach Schweden. Mit von der Partie war natürlich noch Wachhund Krümel.

Nach Chaotischem Auftakt mit einigen kleinen Pannen kamen wir am 25.05.08 nach entspannter siebenstündiger Autofahrt an unserem Ziel. Der Wagen und das Boot wurden entladen und fieberhaft die Angeln bereit gemacht. Zum Angeln sind wir natürlich nicht gekommen, keine Kronen, keine Angelkarte. Irgendwie n bissl blöd oder?

Am nächsten Tag sind wir in die Stadt gefahren um uns mit Karten einzudecken. Der einsetzende Regen vermieste uns dann leider unsere erste Tour auf unserer Hausgewässer, dem ca. 240ha großen See und bis auf einen Schnupfen fingen wir gar nichts.

Dann ging´s allerdings steil bergauf. Zunächst gingen uns eine ganze Menge Zander im 50er Format an den Haken, welche wir allesamt in Tiefen zwischen 7 und 10 Metern fingen. Erstes Highlight war ein 78er Hecht, der sich erst nach gutem Kampf geschlagen gab. Während der nächsten Ausfahrten kamen wir immer besser mit dem Gewässer zurecht und es gelang uns vermehrt gute Hechte zu erwischen. Tobi konnte gleich zwei starke Hechte von 75 und 84cm erwischen, allesamt beim Schleppen. Neben der Schleppangelei fischten wir auch mit dem Drachkovitchsystem sehr erfolgreich und konnten damit mehrere gute Zander fangen. Die erhofften Großzander blieben leider aus, auch das Fischen mit der Laufpose brachte uns bis auf ein paar Bisse und einem 60er Hecht leider keinen Fisch. Gerade mit dieser Methode konnten Fynn und Tobi vor einigen Jahren sehr stattliche Zander fangen. Ein Kracher landete dann allerdings doch noch im Boot. Bei unserer 4ten Ausfahrt knallte dann ein großer Fisch auf meinen geschleppten Wobbler, der sich erst nach langem Tauziehen geschlagen gab. Wir rechneten natürlich mit einem stattlichen Hecht. Die Überraschung war dafür umso größer, als ein gewaltiger Zander die Oberfläche durchbrach. Mit 88cm und einem Gewicht gut 8Kg! stellte dieser Fisch den neuen (inoffiziellen) See Rekord dar. Der Fisch wurde selbstverständlich released. Nach Bengt´s (der Inhaber des örtlichen Angelgeschäftes) Aussage war der größte ihm bis dato gemeldete Zander aus dem See gut 6Kg schwer.

Entgegen aller Erwartungen fingen wir die meisten Fische beim Schleppen, die Jahre zuvor konnten Fynn und Tobi das Gro der Fische mit Pose und Drachkovitch fangen.

Natürlich fischten wir nicht nur auf dem See. Die Hafenmole stellte sich als absoluter Hotspot heraus. Gleich bei unserem ersten Versuch
konnten wir binnen drei Stunden 10 kapitale Barsche fangen, dazu gab´s noch drei Meerforellen gratis. Absolute unglaublich waren die zwei größten Barsche. Tobi konnte gleich, nachdem er eine 63er Meerforelle auf einen getwitchten Squadminnow erwischt hatte, die magische 50er Marke knacken. Dazu kamen noch mehrere Fische zwischen 40 und 47! cm. Fynn konnte sogar noch einen drauflegen. Nach einem regelrechten Tauziehen am leichten Twitchgerät beförderte er einen Barsch von 53cm!!!!! aus dem Wasser, nur 5 Minuten vorher landete er schon einen 46er Barsch. Ich blieb bescheiden und begnügte mich mit zwei Meerforellen und zwei Barschen im 40er Format:-). Es war schier unglaublich, welch ein gewaltiges Potenzial in dieser unscheinbaren Flussmündung steckt. Beinahe alle Fische fingen wir auf getwitchte Squadminnows. Nach Bengt´s Aussage waren wir sogar zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt vor Ort, die Barsche folgen nämlich den Heringen aus der Flussmündung zu dieser Jahreszeit in die Ostsee. An diesem Tag hatten wir allerdings unglaubliches Glück! Tags zuvor herrschte nur für diesen einen Tag stark auflandiger Wind, der das Wasser und damit die jungen Heringe wieder an die Küste gedrückt hatte. Die Barsche und Meerforellen waren da natürlich nicht weit.

Unsere folgenden Versuche an der Mole gestalteten sich deutlich zäher, hin und wieder fingen wir noch gute Barsche, kamen aber kaum noch über die 40er Marke hinweg. Mefos konnten wir dann fast nur noch sehen, wie sie träge entlang der Mole zogen und unsere Wobbler ignorierten. Dafür gab´s dann noch Hornhecht satt und sogar eine Makrele konnten wir fangen, einen großen Aland von 55 bis 60cm verlor ich leider noch….I´m so stupid….

Spannend war auch das Driftfischen mit der Laufpose. Bunt gemischt kamen so Barsche, Flundern und Alande aus den Fluten. Apropos Flundern, schon mal gesehen wie eine große sich einen in der Schwebe befindenden Wobbler schnappt? Nein? Wir bis dahin auch nicht. Fynn gelang dieses Kunststück und wir konnte dabei sogar noch zusehen als sich eine große 45er Platte direkt vor unseren Füßen vom Grund löste und sich den Wobbler einverleibte!

Und dann sind wir nochmal mit dem Boot auf den Fluss gefahren. Lange aufgeschoben und hinterher bereut….

Der Tag begann zäh, mit einem kleinen Barsch in den ersten drei Stunden. Auch die ersten Hotspots, tiefe Löcher von bis zu 6m bei einer Durchscnittstiefe von 2 bis 3m brachten absolut keinen Fisch. Endlich auch mal Fischanzeigen und Tiefen bis 7m. Was es dann allerdings gab war Hänger nach Hänger. Einen quittierte ich dann einfach mal mit einem etwas frustierten Anhieb. Und dann kam Leben in den Hänger. Wie ein U-Boot tauchte neben dem Boot ein großer Hecht auf um dann wieder auf Tauschstation zu gehen und mir in mehrenSprints immer wieder 10, 20, 30m von der Rolle zu reißen. Nach mehreren Minuten hatte er dann sein Pulver in einem Wahnsinnsdrill verschossen und konnte gekeschert werden. Stattliche 104cm zeigte das Maßband, was für ein Fisch! Und das auf einen winzigen Shad von 7cm! Nach diesem Fisch hagelte es kurze Zeit bei jedem Bisse, nur konnte kein Hecht gehakt werden, ein 65er ließ sich dann doch noch überreden an Bord zu kommen, ebenfalls auf den gleichen kleinen Shad. Die großen Shads von 15 oder 20cm produzierten nur Fehlbisse. Wir verließen dann diesen Spot und fischten weiter Strom auf, wo wir auch wieder viele Fehlbisse bekamen und Tobi noch einen kleinen 40er Hecht fing. Als wir dann wieder am besagten Hotspot ankamen bekam ich schon nach kurzer Zeit erneut einen leichten Biss und schlug an. Auch hier war der Widerstand enorm und ein weiterer kapitaler Hecht folgte dem Zug der Schnur an die Oberfläche. Er hatte wohl kein Bock auf einen längeren Kampf, verpulverte dann in zwei Sprungeinlagen! geil wenn so ein großer Fisch springt, seine ganze Energie und ließ sich dann keschern. 107Cm zeigte das Maßband und Applaus gab´s auch noch dazu. Während des Drills hatte sich am Ufer eine Menschenmenge gebildet und das Spektakel beobachtet. Weitere Fische bis auf einen Minihecht wollte der Spot uns dann leider nicht bescheren und als wir dann wieder an unserem Startpunkt im Hafen ankamen beschlossen wir nochmal auf die Ostsee zu fahren. Fynn montierte sich aus lauter Verzweiflung einen sehr großen Wobbler und schleppte ihn dann hinter dem Boot her. Petrus hatte wohl Mitleid mit ihm und bescherte ihm noch eine 50er Mefo, die entweder dumm war, oder unter Größenwahn litt (der Wobbler war größer als ihr Kopf). Ach ja, was wir bereut haben…das wir verdammtnochmal diesen Trip immer wieder Aufgeschoben hatten und uns so die Zeit für einen weiteren fehlte Wir hatten keinen Hecht zwischen 70 und 100cm erwischt , es fischt ja auch kaum einer drauf.. Etwas mehr Zeit hätte uns bestimmt noch den einen oder anderen guten Fisch beschert.

Von Bengt hatten wir immer wieder super Tipps bezüglich Hotspots und Köder bekommen die für uns als nicht Ortskundige Gold wert waren, hier nochmal ein große Dankeschön, auch wenn er diese Zeilen wohl nie lesen wird.

Wir hatten einen super Urlaub, mit vielen tollen Fischen und dem einen oder anderen persönlichem Rekordfisch, einer Menge Spaß, viel zu wenig Bier, einem ständig unordentlichem Haus und jeder Menge Spannung und Entspannung. Vom Wetter her zeigte sich Schweden zum Glück von seiner besten Seite, mit viel viel Sonne.

Wir kommen auf jeden Fall wieder.

Großen Dank an Tobis Eltern für den super Support vor der Abreise und natürlich an Tobi und Fynn für diesen super Urlaub.

Greets Daniel.

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