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Angeln in Hamburg und Umgebung

– Die spinnen, die Australier –

In diesem Artikel stellt Forums-Mitglied Pencki Australische Angelimpressionen vor!
Australien ist ein großes Land mit großen Fischen und daher einer riesigen Angelbegeisterung bei Jedermann. Allerdings sind Material und Ausführung sehr unterschiedlich von unserer deutschen Vorstellung eines normalen Angeltages:

Die rechtshändigen Australier haben die Kurbel auf der rechten Seite und halten dementsprechend die Rute mit ihrer schwächeren linken Hand. Unvorstellbar, wie man unter solchen Umständen einen Hai ans Land ziehen, geschweige denn zielgenau werfen kann.

In australischen Angelläden gibt es zu 99% Angelruten in einem Teil (d.h. weder Steck noch Tele). Selbst Brandungsruten müssen in der ganzen Länge ins Auto gehievt werden. Hab ich schon mal einen Golf mit 3m langer Antenne an die Ostsee fahren sehen??? – Ich glaube nicht…Es gibt viel zu viele Meeresfische, um sich alle zu merken. Alleine das Fischbuch der australischen Südküste ist ca. 1000 Seiten stark. Kein Wunder, dass immer noch neue Fischarten entdeckt werden.


Foto Schnorcheln – Schnorcheln am York Peninsula – einfach zu viele FischeAngeln ist oft Teil einer Party. Da hier sowieso jeder angelt wird am Jetty (langen Steg)schon mal während einer Party die Rute rausgeholt – irgendwie cool… Nachahmung strengstens empfohlen!


Foto Lustiger Tintenfisch – auch so etwas fängt man hier – und zwar nicht zu knapp

Aber nicht nur die Entfernung zwischen Deutschland und Australien ist beachtlich – auch die Art und Weise, wie mit den Fischen umgegangen wird, grenzt sich zum Glück meilenweit von unseren Standards ab. Ein jeder Karpfen der gefangen wird MUSS getötet werden bzw. darf nicht lebendig ins Gewässer zurückgesetzt werden, was viele Australier wörtlich nehmen und den Fisch hinter sich ersticken lassen. Zudem wurde mir erklärt immer die vorderen Strahlen der Rücken-, sowie Bauchflosse abzuschneiden, da diese offensichtlich „rasiermesserscharf“ seien (stimmt das??? Ich fand nicht!!!). Grund für diese Umgehensweise ist der allgemeine Hass auf den Europäischen Karpfen, da er wohl eine Teilschuld an den dreckigen Binnengewässern hat und zugegebenermaßen massig vorkommt (es wird sogar Dünger aus den Fischen gemacht – nennt sich Charlie Carp) und das wiederum zur Freude europäischer Touristen – in allen Grossen.

Foto Karpfentüten – Vorstellung eines waidgerechten Angelns: Die Karpfen werden in Kartoffelsäcken im Wasser aufbewahrt… bis sie irgendwann tot sind. Auf meine Frage warum dies so gemacht wird: „Da verliert der Fisch nicht an Gewicht…“

Ich moechte nicht behaupten, dass Australier nicht von Grund auf mit Fischen umgehen koennen – es hat ihnen nur nie gesagt, wie man solch eine Kreatur zu behandeln hat. JEDER darf hier ohne Genehmigung angeln und so kommt es, dass Jungangler die rauhen Methoden der Seniore immitieren, was sich schliesslich zu einem Teufelskreis entwickelt. Um ehrlich zu sein, habe ich bisher noch keinen Angler gesehen, der den Fisch, sei es ein Karpfen oder ein edler Meeresfisch, waidgerecht toetet.

Foto Massaker – hast du schon … Ausbeute von 25 Anglern an einem Tag

Aber meine Aufklaerungmission setzt sich fort…


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